„Verzeih mir. Ich kann nicht länger leben mit meinen Nerven.“ Mit einem Abschiedsbrief in der Hand wird am 8. September 1979 in Paris die nackte Leiche einer Frau auf dem Rücksitz eines Autos gefunden, eingewickelt in eine Decke, im Blut eine Überdosis Schlafmittel und Alkohol. Es ist die US-amerikanische Schauspielerin Jean Seberg, ein Idol des Kinos der 50er und 60er Jahre wie Marylin Monroe oder Romy Schneider. Ihre Karriere begann sie als Siebzehnjährige, als sie der Hollywood-Regisseur Otto Preminger für die Rolle der Jeanne d’Arc auswählte. Mit Bonjour Tristesse und Godards Außer Atem wurde sie das Gesicht der Nouvelle Vague und gleichzeitig eine Stilikone. Seberg verkörperte einen völlig neuen, selbstbewussten Frauentyp. Sie lebte ein heftiges, kurzes Leben, in ständiger Rebellion gegen das rückwartsgewandte Amerika, das gerade mit Donald Trump seine Wiederauferstehung feiert.
Die Umstände von Sebergs Tod sind bis heute ungeklärt. Noch immer halten sich Gerüchte, dass das FBI bei ihrem Tod die Hand im Spiel hatte. Denn als sie sich für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung zu interessieren begann, sich gegen den Vietnam-Krieg engagierte und die Black-Panther-Bewegung unterstützte, wurde sie in den USA zur Staatsfeindin. Das FBI inszenierte eine regelrechte Schmutzkampagne gegen sie, um ihre Karriere zu zerstören.
Die Schauspielerin und Sängerin Anneke Schwabe und die Regisseurin Dania Hohmann machen sich auf Spurensuche. Aus Interviews, Briefen, Gedichten, Polizeiakten und Songs der Zeit von Juliette Greco und vor allem Nina Simone, entwerfen sie ein musikalisch-szenisches Porträt dieser ungewöhnlichen Frau. Sie skizzieren – wie die Wochenzeitung Die Zeit kurz nach Jean Sebergs Tod schrieb – „eine traurige, delikate und auch eine schmutzige Geschichte, über die nur eines mit Gewissheit gesagt werden kann: wer das Opfer war.“
„Anneke Schwabe ist ein Star auf ganzer Linie.“ Hamburger Abendblatt, Hans-Jürgen Fink
Klavier/Orgel
Lorenz Bösche
Percussion
Stephan Krause
Regie
Dania Hohmann
Regiemitarbeit
Alexander Fahima
Bühne
Georg & Paul
Kostüme
Susann Günther
Musikalische Arrangements
Manuel Weber
Dramaturgie
Ulrich Waller
Licht
Marion Kuhlmann
Ton
Oliver Giese, Stefan Hoffmann
Maske
Melanie Burgemeister
Bühnenmeister
Christoph Warken
Bühnentechnik
Annette Krüger, Britta Schmidtke, Katrin Wehnsen
Beleuchtung
Annika Schlüter
Videoeinrichtung
Enrico Rode
Produktion
St. Pauli Theater Hamburg
Premiere der Inszenierung bei den Ruhrfestspielen am 20. Mai 2017
Mit Anneke Schwabe
http://www.annekeschwabe.de
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